Zu Hauptinhalt springen
Our website is also available in English - would you like to switch to this version?Switch to the English version
MADE & HOSTED IN GERMANY
ISO 27001 ZERTIFIZIERT, BSI C5
LEITFADEN Vor diesen Herausforderungen stehen Unternehmen 2024
Jetzt PDF herunterladen
iso-27001-zertifizierung

ISO 27001: Definition, Vorteile und Nutzen der Norm

5 Min. Lesedauer

Stell Dir vor, Du lässt deine Wohnungstür immer unverschlossen und benutzt auch keine Alarmanlage – vielmehr hoffst Du einfach, dass niemand auf die Idee kommt, bei Dir einzusteigen und sich zu bedienen. Genau so handeln viele Unternehmen im Umgang mit sensiblen Daten. Was aber Gartenzaun und Türschloss für Deine Wohnung sind, das ist die ISO 27001 für Deine Unternehmensdaten – ein deutliches Zeichen, dass Du es mit der Sicherheit ernst meinst.

Durch klare, aber dennoch flexible Vorgaben gibt Dir die ISO 27001 einen Leitfaden, nach welchem Du deine Daten schützen und Cyberkriminelle abschrecken kannst. Wie genau das funktioniert, was die ISO 27001 überhaupt ist und wie Du sie in Deinem Unternehmen einführst, erfährst Du im folgenden Artikel.

Was ist die ISO 27001?

Bei der ISO 27001 – offiziell in der aktuellen Variante "DIN EN ISO/IEC 27001:2022 Informationssicherheit, Cybersicherheit und Datenschutz – Informationssicherheitsmanagementsysteme – Anforderungen (ISO/IEC 27001:2022)" genannt – handelt es sich um einen international anerkannten Standard für Informationssicherheits-Managementsysteme (ISMS). Sie bietet einen strukturierten Rahmen, um den Schutz von vertraulichen Daten sicherzustellen.

Unternehmen, Organisationen und Einrichtungen, die den vorgegebenen Normen entsprechen wollen, bietet die ISO 27001 eine flexible Struktur, um ihre Daten, IT-Systeme und Prozesse vor Risiken wie Cyberangriffen, Datenverlust oder Missbrauch absichern. So legt die Norm fest, wie ein Informationssicherheits-Managementsystem aufgebaut, implementiert, aufrechterhalten und kontinuierlich verbessert wird. Dabei ist das Ziel, Risiken im Bereich der Informationssicherheit zu identifizieren und durch passende Maßnahmen zu minimieren.

Wer braucht die ISO 27001?

Die wichtigste Information gleich vorneweg: Bei der ISO 27001 handelt es sich um eine freiwillige Zertifizierung. Das bedeutet, dass es keine Verpflichtung gibt, diese Norm in einer Organisation umzusetzen.

Allerdings gibt es zahlreiche gute Gründe, den Voraussetzungen von ISO 27001 zu genügen – nicht zuletzt die immer weiter ansteigende Gefahr durch Cyberangriffe. Oft genug ist eine ISO-Zertifizierung eine Voraussetzung für mögliche Kunden und / oder Geschäftspartner, eine Geschäftsbeziehung einzugehen.

Entsprechend ist die ISO 27001 für nahezu jedes Unternehmen und jede Organisation relevant, die mit Informationen und Daten zu tun hat. Dazu gehören:

Öffentliche Einrichtungen:
Ob Behörde, Krankenhaus oder Schule – nahezu jede öffentliche Einrichtung verarbeitet sensible personenbezogene Daten und unterliegt strengen Datenschutzvorschriften. Eine Zertifizierung nach ISO 27001 hilft der öffentlichen Verwaltung, Sicherheitslücken zu schließen und die Einhaltung gesetzlicher und regulativer Vorgaben zu gewährleisten. Zudem erhöht sie das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger darin, dass ihre sensiblen Daten sicher verwaltet werden.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMUs):
Für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) ist der Schutz von Informationen oft eine große Herausforderung, da Ressourcen und Know-how häufig begrenzt sind. Dennoch geraten auch sie immer mehr in das Visier von Cyberkriminellen. Mit der ISO 27001 können KMUs ihre IT-Sicherheit auf ein professionelles Niveau heben und gleichzeitig Kosten durch effiziente Sicherheitsprozesse senken.

Internationale Konzerne:
Internationale Konzerne haben oft komplexe IT-Infrastrukturen und sind in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Datenschutzanforderungen konfrontiert. Die ISO 27001 bietet hier einen global anerkannten Standard, der es ermöglicht, Informationssicherheit über alle Standorte hinweg einheitlich zu managen und für konsistente Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen.

Start-ups und junge Unternehmen:
Für Start-ups und junge Unternehmen – gerade für solche, die in stark technologiegetriebenen Bereichen agieren – kann der Schutz von Daten entscheidend für das Wachstum und die Vertrauensbildung bei Investoren und Kunden sein. Die ISO 27001 kann junge Unternehmen dabei unterstützen, von Anfang an solide Sicherheitsstrukturen zu schaffen und Risiken im Umgang mit sensiblen Informationen zu minimieren.

Hinweis: Einen Sonderfall stellen die sogenannten KRITIS-Unternehmen dar. Diese durch den Gesetzgeber als zur kritischen Infrastruktur gehörenden Betriebe mit großer Bedeutung für das staatliche Gemeinwesen sind nach deutschen Recht dazu verpflichtet, ein ISMS zu verwenden und regelmäßig nachzuweisen, dass ihre IT-Sicherheit up to date ist. Die Einhaltung dieser Vorgaben kann beispielsweise durch ein ISO-27001-Zertifikat erfolgen.

Wie bekommt man eine ISO-27001-Zertifizierung?

Die interne Vorbereitung

Die Zertifizierung nach ISO-27001-Standard ist aufwendig sowie kosten- und zeitintensiv. Doch die Investition in die Unternehmenssicherheit lohnt sich. Bevor man sein Unternehmen allerdings zertifizieren lässt, ist es notwendig, sich entsprechend vorzubereiten. Dabei gilt es, die folgenden Schritte zu beachten:

  1. Initiierung des Vorgangs durch die Geschäftsführung
  2. Verantwortlichkeiten im Unternehmen klären
  3. Aktuelle Sicherheitslage und bestehende Prozesse analysieren
  4. Risikoanalyse durchführen
  5. Richtlinien zur Informationssicherheit erstellen oder überarbeiten
  6. Maßnahmen zur Risikominimierung definieren
  7. ISMS-Maßnahmen und -Prozesse dokumentieren
  8. Mitarbeiter schulen und sensibilisieren
  9. ISMS im Unternehmen implementieren
  10. Interne Audits durchführen
  11. ISMS regelmäßig kontrollieren und verbessern

Sind diese Grundlagen geschaffen, kann im nächsten Schritt das externe Zertifizierungsaudit angestrebt werden.

Die externe Zertifizierung

Die ISO-27001-Zertifizierung erfolgt über eine akkreditierte Teststelle. Diese führt ein Audit durch, um zu überprüfen, ob alle Anforderungen erfüllt sind. Besteht das Unternehmen das Audit, erhält es die Zertifizierung, die in der Regel für drei Jahre gültig ist, bevor es zu einer Rezertifizierung kommt. Im Einzelnen werden dabei die folgenden Schritte abgehandelt:

  1. Beauftragung der Prüfstelle
  2. Prüfung der ISMS-Dokumente durch den Auditor
  3. Prüfung der Wirksamkeit und der Einhaltung des ISMS durch den Auditor
  4. Aushändigung des Auditberichtes mit empfohlenen Verbesserungen
  5. Aushändigung des ISO-27001-Zertifikats (bei erfolgreicher Prüfung)

Hat ein Unternehmen die Zertifizierung nach ISO 27001 erreicht, kommt es zudem jährlich zu einem Überwachungsaudit, bei dem die Wirksamkeit und Weiterentwicklung des ISMS kontrolliert wird, sowie alle drei Jahre zu einer kompletten Rezertifizierung, um zu gewährleisten, dass das ISMS immer auf dem aktuellsten Stand ist.

Die 5 größten Vorteile der ISO-27001-Zertifizierung

Unabhängiger Qualitätsnachweis:
Da die Zertifizierung durch eine unabhängige dritte Stelle vorgenommen wird, ist sichergestellt, dass die Konformität mit der ISO-27001-Norm objektiv erreicht wurde. Anders als beispielsweise bei einer Unternehmenserklärung können sich Kunden, Partner oder andere externe Personen sicher sein, dass das zertifizierte Unternehmen eine ausreichende Menge an Maßnahmen zur IT-Sicherheit gewährleisten kann.

Stärkung der Informationssicherheit:
Die Einführung eines ISMS im Zuge einer ISO-27001-Zertifizierung stärkt die Unternehmensresilienz vor Cyberattacken oder ähnlichem. Sie hilft, potenzielle Bedrohungen frühzeitig zu erkennen und Sicherheitslücken proaktiv zu beheben. Zudem minimiert sie das Risiko von Sicherheitsvorfällen.

Größere Unternehmenstransparenz:
Durch die ISO 27001 werden alle sicherheitsrelevanten Prozesse und Strukturen in einem Unternehmen systematisch dokumentiert. Dies führt zu einer besseren Übersicht und Klarheit darüber, wie Informationen verarbeitet und geschützt werden – was nicht nur das Vertrauen fördert, sondern auch die interne Kommunikation und das Problemmanagement erleichtert.

Kontinuierliche Verbesserung:
Die ISO 27001 erfordert, dass Unternehmen ihre Informationssicherheitsmaßnahmen regelmäßig überprüfen und anpassen. Dies bedeutet, dass Unternehmen nicht nur auf aktuelle Risiken reagieren, sondern proaktiv daran arbeiten, die Sicherheitsstandards kontinuierlich zu verbessern – was letztlich der Widerstandsfähigkeit zugutekommt.

Internationale Anerkennung der Norm:
Die ISO 27001 ist eine weltweit anerkannte Norm. Eine Zertifizierung signalisiert Kunden, Partnern und Behörden auf globaler Ebene, dass das Unternehmen hohe, international gültige Standards im Bereich der Informationssicherheit einhält.

Was kostet eine Zertifizierung nach ISO 27001?

Die finanziellen Kosten für eine ISO-27001-Zertifizierung hängen von mehreren Faktoren ab, darunter die Größe des Unternehmens, die Komplexität der IT-Strukturen und die Anzahl der Standorte. Zu den größten Kostenpunkten gehören die Vorbereitung auf die Zertifizierung, die Einbindung interner Ressourcen, eine mögliche externe Beratung sowie die eigentliche Zertifizierung durch eine akkreditierte Zertifizierungsstelle.

Für kleinere Unternehmen können die Kosten im unteren fünfstelligen Bereich beginnen, während größere Unternehmen mit deutlich höheren Summen rechnen müssen. Auch Folgekosten durch Rezertifizierungen und regelmäßige Audits sollten bedacht werden.

Nicht außer Acht gelassen werden muss zudem der nicht unerhebliche Zeitfaktor. Je nach den bestehenden Voraussetzungen in einem Unternehmen muss bei der Implementierung der Maßnahmen für ein ISMS mit einer längeren Bearbeitungszeit von Monaten bis hin mehreren Jahr rechnen. Zudem muss man im Nachgang dann noch einmal Zeit für die interne und externe Auditierung einplanen.

Fazit: Aushängeschild und Wachhund in einem

Die ISO 27001 bietet nicht nur Sicherheit, sondern auch Struktur und Transparenz. Mit ihr erkennst und beseitigst Du Schwachstellen frühzeitig, während parallel die internen Prozesse in Deinem Unternehmen effizienter werden. Der Aufwand ist dabei nicht unerheblich, aber ist die Zertifizierung einmal erlangt, wurden nicht nur wichtige Sicherheitssysteme etabliert – von denen Du mit Blick auf immer steigende Informationssicherheits- und Datenschutzanforderungen noch lange profitieren wirst – sondern Du kannst gleichzeitig klar nachweisen, dass man sich in Deinem Unternehmen auf die nachgewiesene Umsetzung passender Maßnahmen verlassen kann.

Diesen Artikel bewerten?
2 Bewertungen / 4.5 Sterne
Bereit Stackfield zu testen?Über 10.000 Unternehmen nutzen Stackfield
Kostenlos Stackfield testen
Fast fertig...Bitte klicke auf den Link in der E-Mail, um Deine E-Mail Adresse und die Anmeldung zum Newsletter zu bestätigen.
Verpasse keinen Beitrag mehr.
Deine E-Mail
Anmelden
Christopher Diesing
Über den Autor:
Christopher Diesing ist der COO von Stackfield. Er widmet sich leidenschaftlich gerne dem Produkt Design und ebenso der Photographie.
Kommentarbereich anzeigen (powered by Disqus)